Tierschutz in Taiwan
Update 14.11.2018
Unser, Christinas und mein Besuch in Taiwan im März, April und Mai 2018 war nicht grad einfach. Wir fanden in einigen Sheltern insgesamt 46 Hunde in schlimmsten Zuständen. Hautkrankheiten, bis zum Skelett fast abgemagert, offene unbehandelte Wunden, mentale Störungen, voller Zecken und Parasiten. Hunde, die vor Hunger ihre eigenen Exkremente frassen. Die Tiere waren von einem bis zu 10 Jahren in kleine Käfige gesperrt, hatten niemals Auflauf. Sie hatten deformierte Gliedmassen, Muskelschwund und konnten sich in diesen Käfigen nicht mal um sich selbst drehen. Andere liefen in nassen, Bazillen und Viren verseuchten Gehegen herum und waren von Parasiten und Pilzkrankheiten übersäht.
Christina und ich beschlossen uns diesen armen Geschöpfen anzunehmen und sie behandeln zu lassen. Die folgenden Bilder zeigen die Hunde in verschiedenen Zuständen. Wir brachten sie in die Klinik und liessen sie behandeln, versorgten sie Monate lang mit Medikamenten. Danach wurden sie in Kanding in einem buddhistischen Dogpark untergebracht, Wir bauten dort sogar einen kleinen Minishelter für diese 46 Hunde. Dort ging es den Hunden relativ schnell besser und sie erholten sich zusehends. Wir waren glücklich.
Doch dann entschied sich die Leitung des Dogparks unmittelbar nach unserer Abreise die Hunde wieder zurück in die schrecklichen Shelter zurückzusperren und verweigerte den Tieren jede medizinische Versorgung, hygienische Massnahmen fanden gar nicht statt, man liess die Tiere einfach leiden und rechnete mit ihrem Tod. Es gab auch keinerlei Zuwendung. Die Tiere reagierten traumatisiert auf diesen traurigen und tierquälerischen Rückschritt. Einige Hunde sind blind, sie fanden sich nicht mehr zurück. Andere unserer Tiere wurden misshandelt, geschlagen, getreten und verletzt. Wir erhielten ständig von Mitarbeitern vor Ort traurige Nachrichten. Ich kämpfte nach meiner Rückkehr im Mai 2018 schriftlich für die Tiere, sie anständig zu versorgen, ihnen medizinische Hilfe zukommen zu lassen und sie vernünftig zu ernähren und sie nicht zu misshandeln. Erfolglos. Man verweigerte sich grundsätzlich etwas für die Tiere zu tun. Wir hörten Lügen, Ausreden und andere schlimme Dinge und standen, wieder zurück in Europa, der Sache relativ hilflos gegenüber. Das Projekt zwischen Master Hai Tao und Christina war offiziell am 12. Mai 2018 beendet als man Christina an diesem Tag vor die Tür setzte.
Diese Bilder entstanden alle in der Zeit März, April und Mai 2018. Es sind zu zum Teil wirklich ganz schlimme und traurige Bilder, die uns das Herz brachen. Also konnte meinerseits nur eine Schlussfolgerung entstehen. Ich komme wieder zurück nach Taiwan und werde für diese Tiere kämpfen. Ich konnte nicht mehr schlafen, fand keine Ruhe mehr. Ich wusste nun davon und ich konnte nicht ignorieren, dass man den Tieren nicht wie versprochen, helfen wollte. Nie hatte ich zuvor so unruhige Nächte, Tage, Wochen, Monate bis ich wieder ins Flugzeug stieg ohne zu wissen, was ich für die Tiere erreichen kann. Eigentlich ein Flug ins Blaue. Aber ich musste zurück zu nach Taiwan. Ich musste versuchen, diese Tiere, die ich ja nun fast 3 Monate kannte, die mir vertrauten, aus diesen Sheltern und Käfigen rauszuholen.
Ob und wie mir das gelang, könnt ihr auf der Seite „Taiwan, mein zweiter Besuch“ lesen.
Update 30.11.2017
Die ersten neuen Hundehütten werden gebaut, damit den Hunden im Shelter endlich Rückzugsmöglichkeiten geboten werden und dies somit weniger Stress für sie bedeutet. Auf Taiwan kennt man es in den Sheltern nicht, Hundehütten zu bauen. Ängstliche oder auch aggressive Hunde werden in Käfige gesperrt. Das wird jetzt geändert. Es werden jetzt Hütten gebaut. Alle Bewilligungen dafür sind vorhanden. Gerne würde ich hierzu einen Beitrag leisten und rufe diese Aktion ins Leben. Wer eine Hütte sponsern möchte, unten sind die Spendenkonten. Die Hütte erhält dann Euren Namen und ein entsprechendes Namensschild. Die Materialkosten pro Hütte belaufen sich auf ca 50€. Der Handwerker erhält hierfür kaum Lohn. Aber natürlich freuen wir uns auch über eine kleinere Spende. Falls Ihr Euch über den Preis wundert... Viele Dinge in Taiwan sind günstig, wie z.B. Lebensmittel. Anderes ist westlichem Standard gleich.
Die Vorbereitung unseres Tierschutzprojektes in Taiwan ist im Aufbau. Hier ein erster Eindruck:
Unser Verein hat ein ganz neues Projekt. Taiwan. Meine Freundin Christina Lobsang Lhamo besucht als buddhistische Mönchin das Kloster ihrer Lehrer und Meister und lebt dort in der buddhistischen Gemeinschaft denen verschiedene Tiergnadenhöfe im Norden und Süden Taiwans gehören, ein halbes Jahr bis Januar 2018. Auf Grund der Verhältnisse, leben die Tiere trotzdem in zum Teil traurigen Zuständen. Da es auf Taiwan keine Tötungsstationen mehr gibt, Hunde- und Katzenfleisch verboten ist zu essen und zu besitzen, gibt es natürlich viel zu viele Tiere. Das Thema Kastration ist bis jetzt auch nur begrenzt dort angekommen. Viele Menschen sind meist arm und sie wissen auch oft auch gar nicht, wie man mit Tieren noch umgehen kann. Christina hat angefangen einzelne Hunde zu versorgen, die Behausungen zu verbessern, sie gegen Parasiten zu waschen, sie medizinisch zu versorgen. Sie zeigt den Leuten auch, dass man mit den Tieren dort Gassi gehen kann und mit den Hunden auch Spass haben kann.
Es werden viele Tiere, Hunde, Hühner, Kühe, Ziegen, Kaninchen etc. freigekauft, aber was dann tun mit ihnen? Das wissen viele Menschen dann nicht.
Es gibt natürlich Tierheime auf Taiwan. Aber die sind schlimm. Die Tiere werden nicht getötet. Es werden also immer mehr. Die Gehege sind unfassbar winzig. Sie haben nicht mal Hütten, wo sich die Hunde verkriechen, verstecken oder einfach nur zur Ruhe kommen können.
Christina ist ja bereits vor Ort und hilft inzwischen so gut sie kann. Sie führt Gespräche mit den dort zuständigen Leuten, damit wir nächstes Jahr das erste Tierheim der buddhistischen Gemeinschaft umbauen können. Dazu brauchen wir Baumaterial für Aussengehege, Hütten und so weiter.
Wenn die Verhandlungen klappen, können wir ein kleines neues Tierheim bauen, wohin man die traumatisiertesten Hunde von der Strasse unterbringen, weil sie in den jetzigen Tierheimen völlig untergehen.
Da keine Hunde mehr getötet werden dürfen, werden sie immer mehr und so wollen wir auch Kastrationsprogramme aufgestellt werden. Das ist das A und O in Ländern, in denen es Streunerhunde und -katzen gibt.
Wir werden dort vor Ort unterstützen und ich fliege im Frühjahr 2018 mit Christina zusammen dort hin, schau mir das alles an, werde mit Christina weitere Gespräche führen und mit dem Umbau beginnen.
Wir brauchen aber auch dafür Ihre und eure Unterstützung. Leider kann man wie in Sibirien auch, keine Sachspenden dort hin schaffen. Es muss alles vor Ort gekauft werden. Wir sind für jede finanzielle Unterstützung unendlich dankbar.
Taiwan ist eine aufstrebende Insel, die sich an westlichen Strukturen orientiert. Taiwan hat sich von China unabhängig gemacht und orientiert sich an demokratischen Werten. Der Buddhismus ist dort verbreitet. Die Menschen sind empfänglich für die Hilfe und Unterstützung im Tierschutz.